Die "alte" Bever-Talsperre wurde nach einer dreijährigen Bauzeit im Jahre 1898 fertiggestellt und im Jahre 1938 durch die "neue" Staumauer ersetzt. Sie befindet sich heute im Oberbergischen Kreis im Bundesland Nordrhein-Westfalen und liegt größtenteils im Stadtgebiet der Schloß-Stadt Hückeswagen sowie in Teilen in den Bezirksregionen von Radevormwald und Wipperfürth.
Damals wie heute wird die Bever-Talsperre als Brauchwasser-Talsperre für den Hochwasserschutz genutzt und zur Wasserregulierung / Niedrigwasseraufhöhung der Wupper verwendet. Während die "alte" Bever-Talsperre noch ein Stauvolumen von 3,3 Mio. m³ zählte, umfasst der Stauraum der heutigen Talsperre sagenhafte 23,7 Mio. m³. Somit können größere Regenmengen zum Schutz vor Hochwasser gespeichert werden. In Trockenzeiten steht dadurch ein größerer Wasservorrat zur Verfügung. Bis zur Fertigstellung der Wupper-Talsperre im Jahre 1987 war die Bever-Talsperre die größte Brauchwasser-Talsperre im Wuppergebiet.
Für das Bauvorhaben "Bever-Talsperre" mussten zwischen 1935 und 1938 riesige Mengen an Material mussten bewegt werden: rund 1 Mio. m³ Boden und 33.000 m³ Beton. Auf der Großbaustelle waren zeitweise bis zu 650 Menschen beschäftigt. Im Zentrum des Damms befindet sich eine 8 mm starke, gewellte Stahlblechwand als Kerndichtung. Auf der Wasserseite schließen sich verschiedene Lehmschichten als Dichtung an. Auf der Luftseite besteht der Damm aus einem Sand-Kiesgemisch.
Um die Sicherheit der Talsperre zu gewährleisten, führt der Wupperverband
ständig Kontrollen des Bauwerks durch, denn Staudämme sind aufgrund des schwankenden Wasserdrucks und anderer Einflüsse ständig in Bewegung. Außerdem sind sie trotz verschiedener Dichtungssysteme nicht ganz dicht. Sickerwasser kann in das Bauwerk gelangen. Sowohl die Bewegungen des Bauwerks als auch das Sickerwasser sind in einem gewissen Rahmen normal. Zur Überwachung der Standsicherheit und der Funktionstüchtigkeit sind an der Bever-Talsperre geodätische Messpunkte zur Beobachtung von Verformungen sowie Grundwasserpegel zur Bestimmung der Wasserspiegellage installiert. Die Talsperrenmeister messen den Wasserdruck, um die Abdichtung zu kontrollieren. Durch Messungen des Sickerwassers wird die Dichtigkeit des Bauwerks geprüft.
Im Jahr 2000 wurde die Bever-Talsperre saniert. Nach 60-jähriger Betriebszeit war eine Anpassung an die heute geltenden Regeln der Technik erforderlich.